Fraunhofer-Summercamp
31. August bis 6. September 2025
im Werksviertel-Mitte, München

Vom 31. August bis 6. September 2025 lud das Fraunhofer-Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zum Summercamp im Werksviertel München ein. Unter dem Titel »RECL:AI:MING THE CITY« entwickelten kreative Studierende der Fachrichtungen Technologie und Wirtschaft, Medien und Design sowie Umwelt, Stadtplanung und Kulturmanagement gemeinsam mit Fraunhofer-Forschenden Lösungen für urbane Räume. 

Am Ende der einwöchigen Ideenschmiede präsentierten die drei Teams ihre kreativen Ansätze und Prototypen vor einer interdisziplinären Jury. Diese bewertete die Ergebnisse anschließend in verschiedenen Kategorien.
Das Team ENTERT:AI:N entwickelte die Idee eines Leitsystems zur sicheren Navigation durch den öffentlichen Raum bei Nacht.
Das Team CRE:AI:TE präsentierte einen Prototyp einer partizipativen und interaktiven Kunstinstallation.
Das Team WORK:AI:TION widmete sich dem Thema hybride Arbeitsorganisation und entwarf einen Prototyp für ein KI-gestütztes Tool.

Team ENTERT:AI:N

 

Ausgezeichnet in den Kategorien:

Innovationsgrad

Ökologische Verantwortung

Soziale Verantwortung

»Nightwalk«

 

Leitsystem zur sicheren Navigation durch den öffentlichen Raum bei Nacht.

Studierende: Felice Salim, Luise Zürn, Carina Thees und Helene Schächtele ​

Teambetreuung: Niklas Effenberger, Patrick Ruess (Fraunhofer IAO)

Ein Diskurs zur unterschiedlichen Herangehensweise an Audio und Akustik aus der Sicht der Wissenschaft und aus Sicht der Kunst.

© Markus Jürgens / Fraunhofer

Die Nacht verändert die Wahrnehmung urbaner Räume grundlegend. Wie erleben Menschen ihren Heimweg nach einem Abend im Restaurant, im Club oder bei der Arbeit? Wie prägen verschiedene Faktoren, z. B. Beleuchtung, Breite von Gehwegen, Nähe zu Parks und Verkehrsanbindung, das Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden in den Straßen einer Großstadt?

Am Beispiel von München zeigt sich, wie Daten und urbane Gestaltung zusammenspielen können, um die nächtliche Erfahrung im öffentlichen Raum neu zu denken. »Nightwalk« ist ein Konzept, das geografische, demografische und polizeiliche Daten mit Bewegungs- und Auslastungsinformationen kombiniert, um einen Wohlfühlindex für Straßen bei Nacht zu berechnen. Daraus entstehen digitale Karten, die sichere Nachhausewege sichtbar machen. Die Erkenntnisse bieten eine Grundlage für städtebauliche Maßnahmen. So entsteht ein urbanes System, das Sicherheit, soziale Teilhabe und nachhaltige Stadtentwicklung vereint.

Team WORK:AI:TION

 

Ausgezeichnet in den Kategorien:

Funktionalität

Skalierbarkeit

»TeamFlow«

 

KI-gestütztes Tool zur hybriden Arbeitsorganisation.

Studierende: Tjark Darius, Victoria Utomo, Rouben Kellner und Lisa Dollmann ​

Teambetreuung: Carina Müller (Fraunhofer IAO), Sven Langhals (Office Media)

Ein Diskurs zur unterschiedlichen Herangehensweise an Audio und Akustik aus der Sicht der Wissenschaft und aus Sicht der Kunst.

© Markus Jürgens / Fraunhofer

In einer Arbeitswelt, die zunehmend hybrid organisiert ist, entstehen neue Fragen: Wie können Teams trotz räumlicher Distanz effizient zusammenarbeiten? Wie lassen sich Bedürfnisse erfassen, Strukturen sichtbar machen und individuelle Maßnahmen ableiten?

Wissenschaftliche Erkenntnisse, Daten und Feedbackschleifen können genutzt werden, um Zusammenarbeit nicht nur zu koordinieren, sondern aktiv zu gestalten. Statt starrer Pläne entstehen flexible, anpassbare Prozesse, die Teams Orientierung geben und gleichzeitig Raum für Entwicklung lassen.

»TeamFlow« ist ein KI-gestütztes Tool, das Anforderungen erfasst, Muster erkennt und daraus konkrete Vorschläge für die Zusammenarbeit generiert. Es integriert wissenschaftliche Leitlinien, Studien und Strategien, um Führungskräften und Teams praxisnahe Handlungsempfehlungen zu liefern. Durch kontinuierliches Monitoring und Feedback entsteht ein dynamisches System, das Produktivität steigert, sozialen Austausch fördert und Zufriedenheit verbessert.

Team CRE:AI:TE 

 

Ausgezeichnet in der Kategorie:

Präsentation und Konzept

»FlowPoint«

 

Prototyp einer partizipativen und interaktiven Kunstinstallation.

Studierende: Giuliana Mei, Jennifer Janac, Leo-Sophie Zappe und Daniel Vanegas ​

Teambetreuung: Yannick Hofmann (Fraunhofer IAO)

Ein Diskurs zur unterschiedlichen Herangehensweise an Audio und Akustik aus der Sicht der Wissenschaft und aus Sicht der Kunst.

© Markus Jürgens / Fraunhofer

In einer digitalen Welt, die kreative Ausdrucksformen neu definiert, stellen sich Fragen: Wie können KI und Daten genutzt werden, um Kunstinstallationen im öffentlichen Raum zu realisieren? Welche Daten lassen sich erheben und für kreative Konzepte nutzen?

Am Beispiel des Werksviertels zeigt sich, wie ein geplantes Architekturkonzept Menschen gezielt lenkt und ihre Bewegungen durch den Raum zum Gebäuden führt – meist routiniert und zielorientiert. Wie kann Technologie genutzt werden, um die Bewegungen und sozialen Interaktionen im geplanten Stadtraum sichtbar zu machen und den Benutzer*innen ein Bewusstsein für ihre eigene und die Präsenz anderer zu vermitteln? 

»FlowPoint« ist eine digitale Installation, die die Bewegungen und sozialen Verbindungen von Menschen im öffentlichen Raum erfasst und in Echtzeit darstellt. Durch die nicht immer zeitgleiche Nutzung und die verschiedenen Nutzergruppen (z.B. Büroangestellte, Restaurantbetreiber, Touristen und Einheimische) entstehen unsichtbare Zeitschienen und Interaktionen. Sie fördert das Bewusstsein für die Präsenz der Nutzer*innen und zeigt, wie ihre Bewegungen den Raum als Teil eines lebendigen Kollektivs prägen.

Abschluss: Präsentation von Konzepten & Jurysitzung

 

Am letzten Abend des Summercamps präsentierten die drei Teams ihre Projekte vor einer interdisziplinären Jury. In einer anschließenden Sitzung bewertete die Jury die vorgestellten Konzepte in sieben verschiedenen Kategorien: Innovationsgrad, Funktionalität, Ökologische Verantwortung, Skalierbarkeit, Soziale Verantwortung und Präsentation & Konzept

Die Zusammensetzung der Jury war wie folgt:

  • Dr. Steffen Braun – stv. Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
  • Dr. Dorothee Moser – Forschungsmanagerin in der Fraunhofer-Zentrale
  • Dr. Benjamin Müller – Sprecher des Netzwerks »Wissenschaft, Kunst und Design«, Abteilungsleiter Akustik am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
  • Sophie Kramer – Designerin am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
  • Maik Schnierer – Leiter des Landesbüros Bayern, Geschäftsführer der Thomas-Dehler-Stiftung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
  • Dr. Frank Dittmann – Kurator, Deutsches Museum
  • Katharina Stuhrberg – wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutsches Museum
  • Philip Markiewicz – Kommunikation und PR Management, URKERN Gesellschaft für Urbanes
  • Pavel Shcherbakov – Head of Customer Success, IT-Dienstleister Spaciv

Ort: PionierHUB des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und House of Communication im Werksviertel-Mitte, München

 

Das Werksviertel-Mitte am Münchner Ostbahnhof ist ein außergewöhnliches Stadtquartier – mit viel Raum für Kreativität, Kunst, Innovation und neuen Ideen für nachhaltige Zukunftsprojekte. Einst Heimat der Pfanni-Produktion, dann Europas größtes Kultur- und Clubareal und heute Kreativ- und Innovationsstandort auf 10 Hektar. Es ist eine Mischung aus umfunktionierten Industriegebäuden sowie den zahlreichen architektonisch markanten Neubauten. ​Das Fraunhofer IAO entwickelt und pilotiert am Standort PionierHUB im Werksviertel-Mitte Konzepte und Lösungsansätze für die Stadt von morgen. Das Summercamp fand im PionierHUB sowie im Coworking-Space des House of Communication (gehostet von Office Media) statt.

Organisation des diesjährigen Camps: Carina Müller (Fraunhofer IAO).

 

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Rückblick

 

→ Summercamp 2024:

»Tiny-House-Challenge«

 

→ Summercamp 2022:

»Future Living – Hightech trifft Tradition«

 

→ Summercamp 2021:

»Design & Forschung vs. Pandemien«

 

→ Summercamp 2019:

»Fraunhofer Pioneers Challenge«